Autor

Jochen Stanzl
Chef-Marktanalyst
CMC Markets
CMC Markets Germany GmbH
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DAX geht auf Tuchfühlung zum Jahrestief – Zinsspirale dreht sich unaufhörlich weiter
Darunter dürften zahlreiche
Verkaufsaufträge von langfristig orientierten Anlegern liegen, die nun
endgültig die Reißleine ziehen wollen und von denen, die kurzfristig
eingestiegen, aber noch nicht in die Gewinnzone gekommen sind. Rutscht
der Index darunter, dürfte dies zu einem Sprung in der Volatilität und
einer Beschleunigung der Abwärtsbewegung führen. Keine
gute Ausgangslage an einem Tag, an dem die US-Notenbank die Leitzinsen
zum dritten Mal seit Juni um 75 Basispunkte anheben dürfte, es wäre
damit die größte Serie von Zinserhöhungen seit 1994. Noch aber hat der
Markt auch eine Anhebung um 100 Basispunkte nicht vollständig
eingepreist, so dass für diesen Fall oder eine anderweitig aggressivere
Botschaft durchaus weiteres Abwärtsrisiko besteht.Die
US-Notenbank führt aktuell die weltweiten Zentralbanken mit dynamischen
Leitzinsanhebungen an. Was die Fed vormacht, muss am Ende auch die
Europäische Zentralbank nachbilden, um einen weiteren Absturz des Euro
zu vermeiden. Damit könnte eine Spirale in Gang gesetzt werden, die das
weltweite Wachstum zum vollständigen Erliegenbringt. In
den USA könnten die Leitzinsen im kommenden Jahr bis auf 4,5 Prozent
steigen, aber die Weltbank ist der Meinung, dass selbst das nicht
ausreichen wird, um die Inflation wirklich nachhaltig wieder in die
Zielzone von zwei Prozent zu drücken. Die Anleger sind deshalb heute
sehr daran interessiert, wie der Zeitplan der Fed für die kommenden
Monate aussehen wird und vor allem, wie der Aktienmarkt die
Entscheidungen und Nachrichten aus Washington aufnehmen wird.
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